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Übersicht
- Politische Mitwirkung
- Was ist eine Partei?
- Parteien in der Schweiz
- Organisationen
- Bewegungen
Politische Mitwirkung
Die Welt befindet sich immer im Wandel und viele Menschen haben Ideen, in welche Richtung sie sich bewegen könnte. Es ist meistens leichter, die Welt gemeinsam zu verändern. Das gilt auch in der Politik. Menschen mit ähnlichen Meinungen arbeiten zusammen. Es gibt verschiedene Mitwirkungsmöglichkeiten in der Schweiz, welche jungen Menschen offenstehen. Die gängigsten Gruppierungen zur Mitwirkung sind:
- Parteien
- Organisationen
- Bewegungen
Was ist eine Partei?
Wenn mehrere Menschen die gleiche Meinung dazu haben, wie z. B. die Schulen in der Schweiz organisiert sein sollen oder welche Regeln für die Wirtschaft gelten sollen, dann können sie zusammen einen Verein gründen. Weil sich dieser Verein mit politischen Themen auseinandersetzt, wird er «Partei» genannt. Jede Person in der Schweiz kann einen Verein und daher auch eine Partei gründen. Wenn es bereits eine Partei gibt, die die eigene Meinung vertritt, kann eine Person dieser Partei beitreten.
Eine Partei ist nicht nur dazu da, dass sich Personen mit gleichen Meinungen treffen können. Meistens haben Parteien auch noch andere Aufgaben:
- Parteien suchen innerhalb ihrer Mitglieder nach Personen, die auf kommunaler (Gemeindeebene), kantonaler oder nationaler Ebene ein politisches Amt übernehmen. Das kann z. B. als Teil einer Regierung wie dem Bundesrat sein, oder als Teil eines Parlaments wie dem Nationalrat sein. Parteien sind wichtig für die Wahlen in der Schweiz, weil die meisten Kandidierenden von ihrer Partei ausgewählt und bei den Kampagnen für die Wahlen unterstützt werden. Um bei Wahlen zu kandidieren, muss eine Person aber nicht zwingend einer Partei angehören.
- Parteien sind Teil der öffentlichen Diskussion um politische Themen. Damit tragen sie dazu bei, dass möglichst alle Meinungen zu einem Thema eingebracht werden können und die Stimmberechtigten sich eine eigene Meinung bilden können. Parteien reichen regelmässig Initiativen ein oder ergreifen das Referendum, um gewisse Themen auf die politische Agenda zu bringen.
- In Parlamenten helfen Parteien mit, Fraktionen zu bilden. Das sind Zusammenschlüsse über die Parteien hinaus mit anderen Parteien oder Einzelpersonen, die eine ähnliche Meinung haben, aber nicht Mitglied der Partei sind.
- Wenn die Regierung Entscheidungen trifft, helfen Parteien mit, diese Entscheidungen kritisch zu diskutieren und möglichen Problemen dieser Entscheidungen mit geeigneten Lösungen zu begegnen.
Die Parteien der Schweiz
In der Schweiz gibt es unterschiedliche Parteien auf kommunaler, kantonaler und nationaler Ebene. Die meisten Parteien auf nationaler Ebene haben auch eine entsprechende Partei auf kantonaler und kommunaler Ebene.
National: Die nationalen Parteien kümmern sich besonders um die nationalen Themen und organisieren, welche Personen für die politischen Ämter auf nationaler Ebene kandidieren.
Kantonal: Die kantonalen Parteien setzen sich vor allem mit den kantonalen Themen auseinander. Sie organisieren die Kandidierenden für die politischen Ämter auf kantonaler Ebene.
Kommunal: In gewissen Gemeinden oder Städten gibt es Gemeinde- oder Stadtparteien. Diese kümmern sich um die politischen Themen der Gemeinde oder der Stadt und organisieren die Kandidierenden für die politischen Ämter in der Gemeinde oder der Stadt.
Die Parteien in der Schweiz können sich beim Bund in das Parteienregister eintragen lassen. Eine Partei muss sich aber nicht registrieren. Darum kann nicht genau gesagt werden, wie viele Parteien es in der Schweiz gibt. Wir stellen hier nun die sieben Parteien vor, die im nationalen Parlament vertreten sind. Diese Parteien unterscheiden sich voneinander durch ihre Einstellungen gegenüber dem Staat, der Gesellschaft und der Wirtschaft.
Die linken Parteien...
- wollen, dass die sozialen Unterschiede durch den Staat ausgeglichen werden;
- setzen sich für die Interessen der Arbeitnehmenden ein;
- wollen, dass der Staat in die Wirtschaft eingreift (z. B. durch Preiskontrollen);
- wollen die Armee klein halten und die internationale Zusammenarbeit fördern.
Die rechten Parteien...
- finden, alle sind für sich selbst verantwortlich, der Staat soll nur zur Not eingreifen;
- setzen sich für die Interessen der Arbeitgebenden ein;
- wollen nicht, dass der Staat durch Preiskontrollen in die Wirtschaft eingreift;
- wollen die Armee stärken und damit die Verteidigung der Schweiz aufrecht halten.
Es gibt natürlich noch weitere Themen, bei denen sich die Meinungen von linken und rechten Parteien unterscheiden. Solche Themen sind z. B. der Umweltschutz oder liberale Werte, wie beispielsweise die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Parteien der politischen Mitte bewegen sich je nach Thema eher links oder eher rechts. Welche Parteien eher links sind und welche eher rechts sind, seht ihr weiter unten. Man nennt eine solche Zuordnung “links-rechts-Spektrum".
Die grössten Parteien der Schweiz
Die Mitte
Die Mitte ist eine der ältesten und gleichzeitig eine der jüngsten Parteien in der Schweiz. Wie geht das? Die Mitte ist eine Partei, die im Herbst 2020 aus der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP) und der Bürgerlich-Demokratischen Partei (BDP) entstanden ist. Die CVP allein gibt es allerdings bereits seit 1912. Die Mitte gab es bei den nationalen Wahlen von 2019 noch nicht. Es haben aber 9.1 Prozent der 18 bis 24-jährigen Stimmberechtigten Kandidierende der CVP oder der BDP gewählt.
Die Mitte setzt sich in der Politik vor allem dafür ein, dass:
- alle Personen Zugang zur Gesundheitsversorgung in der Schweiz haben;
- die Wirtschaft in der Schweiz gefördert wird, z. B. dass Familie und Beruf besser vereinbar sind oder dass die Digitalisierung von Unternehmen unterstützt wird;
- die Sozialversicherungen genug Geld haben, um Menschen in der Schweiz zu unterstützen.
Du willst mehr über die Jungpartei der Mitte erfahren? Hier findest du alle Informationen über die Junge Mitte
EVP
Die Evangelische Volkspartei (EVP) wurde 1919 gegründet. Bei den letzten nationalen Wahlen von 2019 haben 2.3 Prozent der 18 bis 24-jährigen Stimmberechtigten Kandidierende der EVP gewählt.
Die EVP setzt sich in der Politik vor allem dafür ein, dass:
- das Evangelium (Neues Testament der Bibel) als Grundlage für eine sachliche und menschliche Politik dient;
- die Wirtschaft gerecht ist, z. B. dass Unternehmen mehr Stellen an Arbeitssuchende über 50 Jahren vergeben und dass solche Unternehmen auch gefördert werden;
- der Menschenhandel verboten und hart bestraft wird.
Du willst mehr über die Jungpartei der EVP erfahren? Hier findest du alle Informationen über die Junge EVP.
FDP
Die Freisinnig Demokratische Partei (FDP) wurde 1894 gegründet. Bei den letzten nationalen Wahlen von 2019 haben 12 Prozent der 18 bis 24-jährigen Stimmberechtigten Kandidierende der FDP gewählt.
Die FDP setzt sich in der Politik vor allem dafür ein, dass:
- jede einzelne Person frei und eigenständig Entscheidungen treffen kann;
- die Solidarität in der Schweiz gefördert wird;
- Innovationen und technische Fortschritte unterstützt werden.
Du willst mehr über die Jungpartei der FDP erfahren? Hier findest du alle Informationen über die Jungfreisinnigen.
GLP
Die Grünliberale Partei (GLP) wurde 2007 in der Schweiz gegründet. Bei den letzten nationalen Wahlen von 2019 haben 17 Prozent der 18 bis 24-jährigen Stimmberechtigten Kandidierende der GLP gewählt.
Die GLP setzt sich in der Politik vor allem dafür ein, dass:
- nur noch erneuerbare Energien genutzt werden;
- alle Menschen gleichberechtigt sind, z. B. indem die Geschlechter gleichgestellt sind;
- es bessere Regulierungen für die Wirtschaft gibt.
Du willst mehr über die Jungpartei der GLP erfahren? Hier findest du alle Informationen über die Jungen Grünliberalen.
Grüne
Die Grüne Partei wurde 1983 gegründet. Bei den letzten nationalen Wahlen von 2019 haben 17.9 Prozent der 18 bis 24-jährigen Stimmberechtigten Kandidierende der Grünen gewählt.
Die Die Grüne Partei setzt sich in der Politik vor allem dafür ein, dass:
- die Umwelt und das Klima geschützt werden, z. B. indem weniger Ressourcen verbraucht werden;
- es keine Diskriminierung mehr gibt;
- die Wirtschaft umweltschonender wird.
Du willst mehr über die Jungpartei der Grünen erfahren? Hier findest du alle Informationen über die Jungen Grünen.
SP
Die Sozialdemokratische Partei (SP) wurde 1888 gegründet und ist somit die älteste Partei der Schweiz. Bei den letzten nationalen Wahlen von 2019 haben 15.8 Prozent der 18 bis 24-jährigen Stimmberechtigten Kandidierende der SP gewählt.
Die SP setzt sich in der Politik vor allem dafür ein, dass:
- die Wirtschaft demokratischer wird, z. B. indem ArbeitnehmerInnen mehr Rechte erhalten;
- Personen mit Eigentum mehr zum allgemeinen Wohl beitragen müssen;
- die Gesellschaft inklusiver und gerechter wird.
Du willst mehr über die Jungpartei der SP erfahren? Hier findest du alle Informationen über die JUSO.
SVP
Die Schweizerische Volkspartei Partei (SVP) wurde 1936 gegründet. Bei den letzten nationalen Wahlen von 2019 haben 20 Prozent der 18 bis 24-jährigen Stimmberechtigten Kandidieren der SVP gewählt.
Die SVP setzt sich in der Politik vor allem dafür ein, dass:
- die Schweiz frei und sicher ist, z. B. indem die Menschen besser vor Verbrechen geschützt werden;
- Sorge zur Heimat getragen wird, z. B. indem die Schweizer Kultur einen festen Platz in der Bildung hat;
- Die Schweiz international unabhängig bleibt, z. B. indem sie nicht der EU beitritt.
Du willst mehr über die Jungpartei der SVP erfahren? Hier findest du alle Informationen über die Junge SVP.
Welche Parteien wurden 2019 von der Gesamtbevölkerung gewählt?
Welche Parteien wurden 2019 von den 18- bis 24-Jährigen gewählt?
Organisationen
Eine Organisation kann ein Verein, ein Unternehmen oder beispielsweise ein internationaler Zusammenschluss, wie die Vereinten Nationen (UNO) oder das Internationale Rote Kreuz sein. Eine Organisation besteht aus einer Gruppe von Menschen, die ein gemeinsames Ziel haben. In einer Organisation können Freiwillige und/oder Angestellte mitwirken.
Es gibt viele Organisationen, die sich mit politischen Themen beschäftigen. Sie versuchen die Diskussionen in der Gesellschaft und der Politik zu beeinflussen. Sie reagieren auf Vorschläge aus der Politik und bringen eigene Ideen ein. Sie reichen manchmal auch Volksinitiativen ein oder ergreifen das Referendum. Wir stellen nun eine Auswahl an Organisationen vor, die sich für ihre Anliegen politisch engagieren. Wir haben Organisationen ausgewählt, die viele Mitglieder haben, und politisch schon einiges bewirken konnten. Die hier ausgewählten Organisationen sind in den Themenbereichen Menschenrechte, Sicherheit, internationale Zusammenarbeit und Umweltschutz aktiv. Es gibt natürlich noch zahlreiche weitere Organisationen, die sich politisch engagieren oder in der Vergangenheit engagiert haben.
Die Schweiz gehört einer Reihe von internationalen Organisationen an, so der UNO, dem Europarat, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa oder der Internationalen Organisation der Frankophonie. Zudem beherbergt die Schweiz zahlreiche internationale Organisationen und Konferenzen. Genf ist ein weltweit wichtiges Zentrum der internationalen Zusammenarbeit und in diesem Zusammenhang auch als «Internationales Genf» bekannt.
Bewegungen
Bewegungen versuchen die Bevölkerung auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen und die Politik zu beeinflussen. Meist versuchen sie ein konkretes Problem zu lösen. Sie setzen dabei häufig auf öffentlichkeitswirksame Aktionen wie z. B. Demonstrationen. Bewegungen sind kurzlebiger als Organisationen. Sie entstehen schneller bei aufkommenden Problemen, lösen sich dann aber auch wieder auf, wenn ein Problem an Bedeutung verliert.
Parteien können Bewegungen gründen oder bei Bewegungen mitwirken. Umgekehrt kann es auch vorkommen, dass aus einer Bewegung eine Partei entsteht. Wir stellen nun einige aktuelle Bewegungen der Schweiz vor: