Unterrichtsmaterialien: Migration

Migration

Die Schülerinnen und Schüler (SuS) befassen sich mit den Rechten und Besonderheiten von drei Migrationsgruppen in der Schweiz: Bürger/-innen der EU/EFTA, Asylsuchende und Drittstaatangehörige. Sie lernen die Bedeutung der Personenfreizügigkeit für die Schweiz sowie die Gründe für Asyl und befassen sich mit dem Dublin-Abkommen zur Asylverteilung. Zudem werden die Positionen von Schweizer Parteien zu Migration und Asylpolitik untersucht und diskutiert.

Ziele:           

  • Die SuS lernen was der Begriff Migration bedeutet und kennen die drei Gruppen von Einwander/-innen und können diese voneinander unterscheiden.
  • Die SuS können die Grundlagen der Personenfreizügigkeit (PFZ) in eigenen Worten erklären und kenne Vor- und Nachteile der Personenfreizügigkeit.
  • Die SuS können verschiedene Ursachen für die Asylzahlen aufzählen und können die Entwicklung wiedergeben.
  • Die SuS kennen mindestens eine Pro- und Kontra-Position zum Dublinverfahren.
  • Die SuS kennen die Positionen der Bundesratsparteien in der Schweiz zum Thema Migration.

Bemerkung: Lösungen befinden sich in der Verlaufsplanung

Download Verlaufsplanung für Lehrpersonen

Einführung

Begriffsklärung Migration

Zeit: 20 Minuten

Was: Die Lehrperson schreibt den Begriff «Migration» an die Tafel. Innerhalb von zwei Minuten notieren sich die SuS in Einzelarbeit Begriffe, die ihnen dazu einfallen. In Partnerarbeit tauschen sich die SuS zu ihren Notizen aus und ergänzen sie gegenseitig.  

Im Plenum werden die Begriffe gesammelt und an der Tafel strukturiert (z.B. Kategorien wie «Gründe für Migration», «Arten von Migration», «Folgen von Migration» etc.) Die Lehrperson ergänzt falls nötig die Begriffe «Immigration» und «Emigration» und lässt die SuS die Unterschiede erklären.

Sozialform: Einzelarbeit, Partnerarbeit, Plenum

Material:  Bei Unklarheiten zum Begriff Migration kann das «easyvote-Lexikon» konsultiert werden

easyvote-Lexikon

Migrationsgruppen in der Schweiz

Zeit: 15 Minuten

Was: Die Lehrperson projiziert die drei Bilder des Arbeitsblatts «Migration», die erklären, warum man in die Schweiz einwandern darf. Die SuS stellen dazu mündlich Vermutungen auf.  

Danach schauen die SuS den Clip «Migration und die Schweiz» bis zur Minute 1:50 und lösen anschliessend das Arbeitsblatt. In Partnerarbeit tauschen die SuS ihre Lösungen aus. Abschliessend werden die Lösungen in der Klasse verglichen und besprochen. Hierbei steht es der Lehrperson frei, wie sie diesen Austausch gestaltet.  

Sozialform: Einzelarbeit, Partnerarbeit, Plenum

Material: Arbeitsblatt «Migrationsgruppen in der Schweiz», Clip «Migration und die Schweiz» 

AB Migrationsgruppen in der Schweiz

Clip Migration und die Schweiz

 

Migrationsgruppen-Quiz

Zeit: 15 Minuten

Was: Die Lehrperson erstellt drei Poster mit den Begriffen EU-/EFTA Bür-ger/-innen, Drittstaatenangehörige und Asylsuchende. Diese hängt sie verteilt im Zimmer auf. Sie liest verschiedene Aussagen vor. Die SuS stehen zu diesem Poster, zu dem ihrer Meinung nach die Aussage passt. Die Lehrperson fragt einige SuS nach ihrer Begründung und gibt zuletzt die richtige Antwort und die Begründung.  

Sozialform: Plenum

Material: Drei grosse Blätter (Poster) mit den Überschriften: “EU-/EFTA-Bürger/-innen”, “Drittstaatenangehörige”, “Asylsuchende”, Blatt: «Migrationsgruppen-Quiz»

Migrationsgruppen-Quiz

Hauptteil

Personenfreizügigkeit (PFZ)

Zeit: 20 Minuten

Was: Als Einstieg ins Thema bereitet die Lehrperson Lose mit verschiedenen Ländern vor. Die SuS ziehen ein Land und recherchieren online, ob es sich um einen EFTA-Staat, einen EU-Staat oder keines von beiden handelt. Anschliessend bewegen sich die SuS im Klassenzimmer, zeigen sich gegenseitig ihre Länder und versuchen zu erkennen, um welches Land es sich beim Gegenüber handelt.

 Nach dieser Sequenz wird in der Klasse der Clip «Personenfreizügigkeit» geschaut. Die SuS beschriften die Bilder zum Clip und beantworten die Fragen auf dem Arbeitsblatt «Personenfreizügigkeit».  

 Sozialform: Plenum, Einzelarbeit

Material: Clip «Personenfreizügigkeit», Arbeitsblatt «Personenfreizügigkeit»

AB Personenfreizügigkeit 

Clip Personenfreizügigkeit 

Chancen & Herausforderungen der PFZ

Zeit: 40 Minuten

Was: Die Klasse wird in vier Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe erhält eine Fragestellung, die sie anschliessen vor der Klasse beantworten soll. Antworten dazu finden sie im Clip «Personenfreizügigkeit» und mit Internetrecherche. Wie der Austausch gestalten sein soll, kann die Lehrperson frei wählen.

  • Gruppe 1: Welche wirtschaftlichen Chancen hat die Personenfreizügigkeit für die Schweiz
  • Gruppe 2: Welche gesellschaftlichen Chancen ergeben sich aus der Personenfreizügigkeit
  • Gruppe 3: Welche wirtschaftlichen Herausforderungen bringt die Personenfreizügigkeit mit sich?
  • Gruppe 4: Welche gesellschaftlichen Herausforderungen können durch die Personenfreizügigkeit entstehen?

Sozialform: Gruppenarbeit

Material: Clip «Personenfreizügigkeit»; mobiles Gerät, je nach Präsentationsform weitere Materialien

Clip Personenfreizügigkeit 

Asyl Poster

Zeit: 60 Minuten

Was: Die SuS erstellen mit Hilfe einer Online-Recherche in Gruppenarbeit ein Poster zum Thema «Asyl». Folgendes sollte enthalten sein:

  • Definition von Asyl: Was bedeutet Asyl? Wer kann Asyl beantragen?
  • Grund für Asyl: Warum suchen Menschen Asyl? Was sind Beispiele für Fluchtursachen
  • Asyl Zahlen: Dazu lösen die SuS das Arbeitsblatt «Asylsuchende in der Schweiz und Asylsuchende in Europa/der Welt»
  • Integration von Asylsuchenden in der Schweiz: Welche Massnahmen und Ideen gibt es zur In-  tegration von Asylsuchenden? Welche Herausforderungen und Lösungsansätze gibt es?

Die fertigen Poster werden im Schulzimmer aufgehängt, damit die SuS sie betrachten und eingehend studieren können. Anfällige Fragen werden im Plenum beantwortet.  

Sozialform: Gruppenarbeit

Material: Plakate, Arbeitsblatt « Asylsuchende in der Schweiz» & «Asylsuchende in Europa und der Welt»

AB Asylsuchende in der Schweiz &  in Europa und der Welt

Abschluss

Dublin-Abkommen

Zeit: 45 Minuten

Was: Die SuS lesen das AB «Dublin-Abkommen» durch. Allen SuS wird die Rolle «Befürworter/-in oder Kritiker/-in zugeteilt. In Kleingruppen haben sie 20 Minuten Zeit, um zusätzliche Informationen zu sammeln und sich vorzubereiten. Anschliessend findet ein Polittalk statt. Mögliche Diskussionsfragen für den Polittalk: 

  • Das Dublin-Abkommen sorgt für eine faire Verteilung der Asylsuchenden in Europa.
  • Das Dublin-Abkommen sollte abgeschafft werden, da es nicht mehr zeitgemäss ist.
  • EU-Staaten sollten verpflichtet werden, mehr Flüchtlinge aufzu-nehmen, um die Last gerecht zu verteilen.

Sozialform: Gruppenarbeit

Material: Arbeitsblatt «Dublin-Abkommen», Anleitung Polittalk

AB Dublin-Abkommen

Anleitung Polittalk

Position der Parteien

Zeit: 25 Minuten

Was: Die SuS erhalten jeweils in Zweiergruppen die Informationen einer Partei und füllen den Parteienkompass aus der Sicht der Partei aus. Sie bereiten ein kurzes Interview vor. Eine Person führt das Interview, die andere Person vertritt die zugeteilte Partei. Die Antworten müssen frei formuliert werden und nicht einfach abgelesen. Die Lehrperson wählt eine Gruppe jeder Partei, welche das Interview kurz präsentiert.  

Sozialform: Partnerarbeit, Plenum

Material: Arbeitsblatt «Position der Parteien»

AB Position der Parteien