Energie
Crash-Kurs-Energie
Übersicht
- Erneuerbare Energieträger
- Nicht erneuerbare Energieträger
- Energieverbrauch der Schweiz
- Energiestrategie 2050 und Energieeffizienz
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Erneuerbare Energieträger
Erneuerbare Energieträger sind zum Beispiel Wasser, Biomasse, Sonne, Wind und Geothermie. Diese Energieträger können sich erneuern oder nachwachsen.

Wasserkraft
Durch einen Staudamm oder einen Fluss wird Wasser gesammelt. Das Wasser wird durch Rohre zu Turbinen weitergeleitet und treibt diese an. Die Bewegungen der Turbinen werden in einem Generator in Strom umgewandelt. Weil es in der Schweiz viel regnet und es viele Seen gibt, ist die Wasserkraft in der Schweiz die wichtigste erneuerbare Energiequelle. Gemäss dem Bund kommt 65 Prozent des Schweizer Stroms aus Wasserkraft.
Solarenergie
Auch: Photovoltaik, Sonnenenergie
Solarenergie wird mit Solaranlagen erzeugt, die aus vielen Solarzellen bestehen. In jeder Solarzelle löst die Wärme des Sonnenlichts chemische Prozesse aus. Durch den chemischen Prozess wird Elektrizität freigesetzt. Diese fliesst dann über Metallkontakte in ein Stromkabel und weiter an den Ort, an dem sie gebraucht wird. Laut dem Bundesamt für Energie gibt es in der Schweiz 216'918 Solaranlagen. Sie machen 21 Prozent der Schweizer Stromversorgung aus (Stand März 2024).
Windenergie
Windenergie wird in Windkraftanlagen (auch: Windenergieanlagen) erzeugt. Der Wind treibt die Windblätter einer Windkraftanlage an. Die Windblätter sind an einen Generator angeschlossen. Im Generator wird die Bewegung der Windblätter in Energie umgewandelt.
Weil der Wind in der Höhe stärker bläst, sind Windkraftwerke hoch gebaut. Je stärker der Wind bläst, desto schneller drehen sich die Windblätter und desto mehr Energie wird erzeugt. Windkraftanlagen können der Windrichtung angepasst werden, so dass sie möglichst viel Wind abbekommen. Mehrere Windkraftanlagen zusammen werden Windpark genannt.
Weitere erneuerbare Energieträger sind:
Nicht erneuerbare Energieträger
Nicht erneuerbare Energieträger werden auch fossile Energieträger genannt. Sie entstehen auf natürliche Weise, aber die Entstehung dauert mehrere Millionen Jahren. Bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern entstehen umweltschädliche Abgase wie z. B. CO2. Darum ist der Verzicht auf fossile Energieträger ein Ziel der Energiestrategie 2050. Beispiele für fossile Energieträger sind z. B. Erdöl, Erdgas und Kohle.

Erdöl und Erdgas
Erdöl ist eine Mischung aus Kohlestoff- und Wasserstoffatomen. Es entsteht, wenn sich Plankton -einzellige Lebewesen- am Meeresboden absetzt. Dort sterben sie und verwesen nicht. Dann werden sie mit Sediment bedeckt. Dieser Prozess dauert einige Millionen Jahre, bis schliesslich Erdöl entsteht.
Auch Erdgas besteht aus Kohlestoff- und Wasserstoffatomen, und entsteht auf dieselbe Art wie Erdöl. Deshalb werden Erdgas und Erdöl oft am selben Ort gefunden. Häufig ist das tief im Boden (Erdinnern). Deswegen braucht es spezielle Bohrgeräte, um Erdöl und Erdgas an die Erdoberfläche zu holen.
Kohle
Kohle entsteht, wenn Pflanzen absterben und in einem Sumpf absinken, ohne zu verwesen. Diese Pflanzen werden so zu Torf, einer Mischung aus Wasser, Überresten von Pflanzen und anderen nicht lebendigen Materialien wie z. B. Sand und Steine. Wenn der Sumpf mit Ablagerungen (Sedimenten) bedeckt wird, sinken diese langsam ab, drücken das Wasser aus dem Torf heraus und bauen Druck auf. Je nachdem wie viel Druck aufgebaut wird, entstehen andere Arten von Kohle. Wenig Druck sorgt für Braunkohle, viel Druck lässt Anthrazit entstehen. Dieser Entstehungsprozess braucht einige Millionen Jahre. Anthrazit enthält mehr Kohlenstoff als Braunkohle. Dementsprechend entsteht bei der Verbrennung von Anthrazit mehr Energie als bei der Verbrennung von Braunkohle.
Energieverbrauch Schweiz
Insgesamt 71 Prozent der Energie, welche 2023 in der Schweiz verbraucht wurde, wurde aus dem Ausland importiert. Etwa 29 Prozent der Energie wurde in der Schweiz produziert. Die Energie, welche in der Schweiz produziert wird, besteht mehrheitlich aus Müll- und Industrieabfällen sowie aus erneuerbaren Energien wie Wasserkraft und Brennholz. Die aus dem Ausland importierte Energie besteht vor allem aus Erdöl, Erdgas, Kohleprodukte und Brennelementen für Atomkraft.
Energieverbrauch nach Energieträgern (2023)
2023 machten Treibstoffe (wie z. B. Benzin) 35 Prozent des Energieverbrauchs in der Schweiz aus. 11.5 Prozent waren Erdölbrennstoffe, die z. B. zum Heizen genutzt werden. 26.3 Prozent waren Elektrizität und 12.3 Prozent Gas.
Der Rest (14. Prozent) bestand aus Kohle, Holzenergie, Fernwärme, Industrieabfällen und weiteren erneuerbaren Energien.
Entwicklung Energieverbrauch 1910-2023 nach Energieträgern
Seit Beginn des 19. Jahrhunderts verbrauchen die Menschen immer mehr Energie. Diese Energie wird zu einem grossen Teil aus fossilen Energieträgern gewonnen. Fossile Energieträger sind z.B. Erdöl, Erdgas und Kohle. Indem diese verbrannt werden, werden Treibhausgase freigesetzt.
Energie nach Verbrauchergruppen
Der Grossteil des Energieverbrauchs der Schweiz geschieht im Transportsektor (37.7 Prozent). Zum Transportsektor zählen der ÖV, aber z. B. auch Gütertransport oder Skilifte. Etwas weniger als ein Drittel (27.4 Prozent) der Energie wird von den Haushalten verbraucht. 15.8 Prozent werden im Dienstleistungssektor verbraucht, und 17.8 Prozent im Industriesektor. Etwa 1.3 Prozent können nicht ganz eindeutig zugeordnet werden. Deshalb wird dieser Teilbereich «Statistische Differenz» genannt.
Energiestrategie 2050

2017 hat die Schweizer Bevölkerung die Energiestrategie 2050 angenommen. Diese hat zum Ziel, dass in der gesamten Schweiz weniger Energie verbraucht werden soll. Erneuerbare Energien sollen gefördert werden. Um dies zu erreichen, umfasst die Energiestrategie 2050 folgende vier Massnahmen:
- Der Energieverbrauch soll gesenkt werden.
- Die Energieeffizienz soll gesteigert werden.
- Erneuerbare Energie soll stärker gefördert werden.
- Es dürfen keine neuen Kernkraftwerke gebaut werden.
Kantonale Umsetzung der Energiestrategie 2050
Die Schweiz ist ein föderalistischer Staat. Das bedeutet, dass die Aufgaben zwischen dem Bund und den Kantonen aufgeteilt sind. Das ist auch bei der Energiestrategie 2050 der Fall.
An verschiedenen Stellen im Gesetz sind direkt die Kantone angesprochen. Zum Beispiel sind sie im Bereich der Gebäudeinfrastruktur zuständig. Die Energiestrategie 2050 sieht vor, dass die Gebäude in Zukunft weniger Energie verbrauchen (z.B. durch energieeffiziente Heizungen). Die Aufgabe der Kantone ist es, Vorschriften zu erstellen, um dieses Ziel zu erreichen.
Energieeffizienz
Energieeffizient bedeutet, dass die vorhandene Energie bestmöglich eingesetzt wird. Das heisst, dass möglichst wenig Energie verschwendet oder falsch eingesetzt wird. Je nach Art der Energie kann Effizienz also verschieden aussehen. In der Energiestrategie 2050 gibt es Energieeffizienz-Ziele für Gebäude und Mobilität. Zudem wird auch die Energieeffizienz in der Industrie gefördert, indem Programme und Projekte gefördert werden, die Energieeffizienz fördern.
Energieeffizienz bei Gebäuden
Zu energieeffizientem Bauen gehört z. B.:
- Erneuerbare Rohstoffe wie Holz verwenden
- Baumaterial wiederverwenden oder recyclen
- Gut isoliert bauen, damit weniger geheizt oder gekühlt werden muss
- Solaranlagen installieren, damit der eigene Strom genutzt werden kann
Energieeffiziente Mobilität
Zur energieeffizienten Mobilität gehört z. B.:
- Wo es geht, ÖV oder Velos nutzen
- Autos kaufen, die mit möglichst wenig Benzin möglichst weit fahren
- auf Elektroautos umsteigen.
- Pneus kaufen, die besser rollen



